Wie eine ehemalige Ackerbürgerfamilie sich von einem Landwirtschaftsbetrieb zu einem modernen Transportunternehmen entwickelte.
Es geht hierbei um die Familie Elsner, die über einige Generationen hinweg aus einem ehemaligen Ackerbürgerbetrieb ein modernes Transportunternehmen entwickelte.
Es war, so kann man es heute fast sagen, eine fast zwangsläufige Entwicklung die sich hier vollzogen hatte. Nach der Übergabe der restlichen Nutzflächen des ehemaligen Landwirtschaftsbetriebes an das VE- Gut Laage im Jahre 1967, die Pferde blieben im Eigentum der Familie Elsner, trat die Frage auf:
„Was machen wir mit den Pferden, denn die müssen bewegt werden und der Reitsport alleine kann diese Aufgabe nicht erfüllen“.
Wie wurde diese Frage nun im weiteren Verlauf der Entwicklung beantwortet? Der Familienname Elsner steht seit Jahrzehnten für einen der ältesten Laager Ackerbürgerbetriebe, einen der größten Laager Fuhrunternehmen und einen dem Laager Pferdesport Treuergebenen. Da ich die Treue zum Pferdesport bereits nachhaltig in meinem Beitrag über den Reitsport in Laage beschrieben habe, folgen nun einige Ausführungen, die die Entwicklung des Ackerbürgerbetriebes und des Fuhrunternehmens betreffen. Die Ackerbürgerfamilie Wilhelm Elsner hatte bis zum Jahre 1913 ihren landwirtschaftlichen Betrieb in der Wallstraße in Laage. Eine ständige Vergrößerung der Viehbestände bewirkte aber auch eine Vergrößerung der Heu- und Strohbestände. Dazu waren die Grundstücksverhältnisse in der Wallstraße aber nicht geeignet und im Ergebnis einiger Großbrände vergangener Jahre waren ohnehin von Seiten der Stadt Begrenzungen festgelegt. Demzufolge wurde 1914 in der Laager Gartenstraße ein Bauerngehöft mit größeren Stallungen, Scheunen und Wohnhaus errichtet. Es wurden damit auch Bedingungen geschaffen, die eine spätere Pferdezucht ermöglichten, denn Wilhelm Elsner war nicht nur Landwirt, sondern auch ein Pferdeliebhaber und ein leidenschaftlicher Pferdezüchter. Er züchtete schwere Kaltblutpferde, die in früheren Zeiten gebraucht wurden.
Sein 1942 geborener Sohn wurde von seinem Vater bereits früh mit vielen Arbeiten auf dem Hof vertraut gemacht und erlernte somit auch bereits sehr früh den Umgang mit Pferden kennen. Als 1960 verstärkt die Kollektivierung der Landwirtschaft vorangetrieben wurde und die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) „Am Friedensberg“ gegründet wurde, trat Wilhelm Elsner mit einem Teil der privaten Nutzfläche in die Genossenschaft ein. Die Pferde blieben aber in Familienbesitz. Das war eine ganz wichtige Entscheidung für die Sicherung des späteren Lebensunterhalts, bildeten sie doch die Grundlage für ein späteres Fuhrunternehmen. 1971 wurde dann ein Fuhrbetrieb zunächst auf Pferdebasis gegründet, der dann zunächst mit einem LKW vom Typ W50 erweitert wurde. So entstanden aus einem 2 PS- Pferdefuhrbetrieb ein 125 PS starker LKW- Betrieb.
Wilhelm Elsner kaufte danach weitere Fahrzeuge dazu. So entstand bis zu seinem Rentenalter ein sehr leistungsfähiges Fuhrunternehmen. Auch der Sohn von Roland Elsner gründete einen Fuhrbetrieb. Beide Unternehmen hatten bis zu 14 Sattel- und Hängezüge. Roland Elsner betreibt auch weiterhin seinen Fuhrbetrieb. Die Pferde, die im Besitz von Wilhelm Elsner sind, werden hauptsächlich dem Reitverein zur Verfügung gestellt und darin liegt die Besonderheit der gesamten Entwicklung, denn hiermit verbinden sich seit langem Gewerbetätigkeit zur Sicherung des Lebensunterhalts, Hobby und Freizeitsport für die Familienmitglieder und für die Reitinteressenten der Stadt und der Umgebung von Laage. Zurzeit sind es Katrin und Roland Elsner, die ihre Freizeit für den Reit- und Pferdesport zur Verfügung stellen. Sie sind bis heute Garant für deren Bestand und Weiterentwicklung.
Quellen:
Gesprächsnotizen mit Mitgliedern der Familie Elsner
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